Erklärungen von A-Z / "FAQ"
- Ursprünglich wurde die Bezeichnung "Bunker" nur für die bombensicheren LS-Bauten über und unter Erdgleiche angewendet. Als Luftschutztürme wurden bombensichere Turmbunker gleich welcher Form bezeichnet. So genannte Erdbunker, Kleinbunker, Rundbunker etc. müssten in historisch richtiger Bezeichnung daher eher als Erdschutzräume / Erdschutzbauten, Kleinschutzbauten, Rundschutzbauten etc. bezeichnet werden. In heutiger Zeit wird jedoch sowohl in der Literatur, im Internet sowie in den Fernsehmedien der Begriff Bunker vereinheitlicht für fast alle Formen dieser Bauten angewendet. Daher haben wir uns entschlossen, auch in dieser Präsenz den Begriff "...bunker" für die meisten der vorgestellten Objekte gleich welcher Bauform anzuwenden.
A |
Aussinterungen / Ausblühungen: Aussinterungen sind die Kalkausblühungen, welche an nahezu allen Bunkern außen und innen im Bereich der Geschossdecken und Lüftungsschächte zu finden sind. Der Beton arbeitet in diesen in der Mischung nicht verbundenen Bereichen, dort findet die Ausblühung Wege, auszutreten. Der Kalkgehalt im Beton, sowie die Tatsache, dass der Kies für die Betonmischung hier am Meer stark mit Salzen versetzt ist, sorgten dafür, dass mit den Jahren, aber auch oft nach kürzerer Zeit diese Ausblühungen entstanden. "Das Erhärten
von Beton ist ein chemischer Vorgang. Als Nebenprodukt entsteht freies,
wasserlösliches Calciumhydroxid, welches durch die Poren unter
Einwirkung von Regen und Tau an die Betonoberfläche tritt. Mit
der Kohlensäure der Luft bildet sich weisses, schwer lösliches
Calciumcarbonat. Optisch erkennt man Kalkausblühungen als weisse
Schleier und Krusten auf dem Betonprodukt. Sie sind technisch nicht
vermeidbare Eigenschaften des Betons und führen zu keiner Qualitätseinbuße
des Produkts. Kalkausblühungen werden durch das weiche Regenwasser
wieder abgetragen. Dies kann bis zu drei Jahren dauern. Es entstehen
weniger Kalkausblühungen, wenn die Betonprodukte vor dem Versetzen
trocken gelagert und innerhalb 1 bis 2 Wochen eingebaut werden. Bei
Gehwegplatten sowie Verbundsteinbelägen ist der Entwässerung
(Gefälle, keine verstopften Abläufe usw.) größte
Aufmerksamkeit zu schenken. Ständig durchnässte Platten
und Verbundsteine blühen aus." |
B |
Bunker
/ Begriffsvariationen:
Der Begriff "Bunker" stellt einen großen Behälter
zur Aufnahme von Massengütern, Quelle einiger Informationen: "Wikipedia" |
C |
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D |
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E |
Ebenen: Wir bezeichnen die einzelnen Geschosse / Etagen der Bunker auf dieser Seite in den Tabellen als Ebenen und beziehen auch die Erdgeschosse in diese Bezeichnung mit ein. Zum Beispiel: 3 Ebenen = Erdgeschoss, 1. Obergeschoss, 2. Obergeschoss. Entfestigung: Dieser Ausdruck benennt die Unbrauchbarmachung eines Bunkers durch Hineinsprengen von geplanten Löchern im Dach, sowie an den Seitenwänden, meist hindurch gezogen durch alle Stockwerke. Entfestigung bedeutet Unbrauchbarmachung mit Sinn der Nachnutzung zum Beispiel als Wohnhaus. Auch gesprengte Bunker mit reinem Sinn der Unbrauchbarmachung könnten theoretisch als entfestigt bezeichnet werden. Für diese Objekte benutzen wir hier jedoch die Begriffe "gesprengt / Ruine...". |
F |
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G |
Gasschleusen:
In fast jeder größeren Luftschutzanlage war hinter den Eingängen
eine so genannte Gasschleuse vorhanden. Die Innenräume einer Luftschutzanlage
konnten aufgrund der dort installierten Pumpenanlagen meist mit Überdruck
gefahren werden. Wurde nun von außen der Bunker betreten, so gelangte
der Schutzsuchende im Ernstfall zunächst in den Gasschleusenvorraum.
Die Außentür wurde von ihm geschlossen. Durch Ventile mit
Druckklappen erfüllte der Überdruck des Hauptinneren nach
kurzer Zeit den Schleusenrvorraum. Die eventuell kontaminierte Luft
wurde aus den im Gasschleusenbereich vorhandenen Luftschächten
hinaus ins Freie gedrückt. Nun wurde die Innentür geöffnet.
Jetzt konnte der Schutzsuchende auch die Hauptinnenräume betreten. |
H |
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I |
Inneneinrichtungen:
In der Regel waren in jedem bombensicheren Hochbunker, Tiefbunker und
Luftschutzturm Sitzplätze (Sitzbänke), oft dreigeschossige
Betten, auch manchmal Tische, in jeder Etage eine Toilette (Abort) oder
mehr, ein Sanitätsraum sowie eine Bunkerküche vorhanden. Ebenso
gab es einen Lüftungsanlagen- Heizungs- und Maschinenraum. Des
weiteren gab es oft einen Raum für den Bunkerwart. Gaschleusenräume
hinter den Eingängen schützten vor eventuellen Gasangriffen
(siehe unter G). Mindestens zwei Eingänge
(minimal ein Eingang und ein Notausstieg) waren regulär Vorschrift.
Entweder waren die Bunker in den Etagen in kleine speziell für
Nachbarschaftsgemeinschaften und Familien unterteilte Raumzellen aufgegliedert
oder sie besaßen größere Gemeinschaftsräume. Oft
gab es mehrere Treppenhäuser in die einzelnen Ebenen. Vielfach
konnten von einem Treppenhaus nicht alle Etagen erreicht werden. Diese
Tatsache sollte eine schnelle Füllung des Bunkers über alle
Eingänge und Treppenhäuser ermöglichen und eine eventuelle
Panik vermeiden. |
J |
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K |
Kartoffelbunker: Dieser Begriff bezeichnet im eigentlichen Sinne einen Kellerraum, in dem Lebensmittel (hier Kartoffeln) gelagert wurden. In Wilhelmshaven sind verbunkerte Räumlichkeiten nachweisbar, in denen im Krieg explizit große Lebensmittelvorräte vor Luftangriffen geschützt wurden. Wir verwenden für diese Objekte auf der Seite den Begriff "Kartoffelbunker". "Kleintürme": Es gibt mehrere Bezeichnungen für die kleinen Rundbunker, welche in Wilhelmshaven in einer Vielzahl errichtet wurden. Kleintürme, runde Kleintürme, Rundtürme, kleine Rundtürme, Rundbunker, kleine Rundbunker, Rundbauten, kleine Rundbauten, Rundschutzbauten, kleine Rundschutzbauten u.s.w.. Wir haben uns hier auf der Seite größtenteils auf kleine Rundbunker und kleine Rundtürme geeinigt. Diese werden in der Tabellenspalte "Bauweise / errichtet durch" vereinheitlicht als LSTR K / Luftschutzturm Rund Klein" bezeichnet. |
L |
Lüftungsturm:
Als Lüftungstürme bezeichnen wir die betonierten Aufbauten
auf den Dächern der Hochbunker (teilweise auch auf den Tiefbunkern
anzufinden). Oft befand sich im Lüftungsturm der Abluftschacht
der Heizungsanlage, ähnlich oft dienten Lüftungstürme
auch als Verbunkerung des Hauptschachtes der Luftfilterungsanlage. Die
Türme wurden zu Zeiten des Bunkerbaues im Bezug auf die Heizungsanlage
als betonierte Schornsteine bezeichnet oder werden
Lüftungspilze genannt. Wir benutzen in dieser
Präsenz jedoch einheitlich die Begriffe "Lüftungsturm
/ Lüfterturm". |
M |
Maße: Im Rahmen der ersten Bauwelle des "Sofortprogrammes" wurden die bombensicheren LS-Bunker des Selbstschutzes mit einer Wandstärke von 1,10 Metern errichtet. Die Deckenstärke betrug 1,40 Meter. Im Rahmen der zweiten Bauwelle wurden die Bunker zunächst mit einer Wandstärke von 2,50 Metern und einer Deckenstärke von 2,50 Metern gebaut. Aufgrund des knapper werdenden Betons entschloß man sich kurze Zeit nach Fertigstellung der ersten Bunker dieser Welle, die Wandstärke auf 2,00 Meter und dann auch die Deckenstärke in vielen Fällen auf 2,00 Meter zu reduzieren. Im Rahmen der dritten Bauwelle (Zusatzprogramm) wurden diese Maße meist beibehalten. Militärische Bunker wiesen des öfteren Sondermaße auf, wie zum Beispiel der T 1500 "Trotz" an der Ebertstraße in Wilhelmshaven mit einer Deckenstärke von 3,75 Metern mit leichtem Gefälle nach außen (ebenso wie auch die meisten anderen Truppenmannschaftsbunker des Types 750). |
N |
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O |
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P |
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Q |
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R |
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S |
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T |
Truppenmannschaftsbunker
750: Als Truppenmannschaftsbunker
750 werden standardisierte Typenbunker der Kriegsmarine bezeichnet,
welche in mehreren deutschen Städten, dort vorwiegend in Marineschulen
und auch im Kriegsmarinehauptquartier (OKM) "Koralle" errichtet
wurden. Sie hatten drei Ebenen und boten 750 Mann (Soldaten, Truppenangehörigen)
Schutz. 1999 wurde von Holger Raddatz zur Vereinfachung die Abkürzung
T 750 (darauf aufbauend auch T 1100,
T 1500) kreiert. Auch in Wilhelmshaven wurden mehrere
dieser Bunker gebaut, insgesamt fünf. Varianten wurden in Form
des viergeschossigen T 1100 (1 x in Wilhelmshaven /
Langewerth - modifiziert - , 1 x in Bremerhaven - ehemals Wesermünde
- , 1 x in Kiel - wohl zivile Selbstschutzvariante - ) und des verdoppelten
T 750 T 1500 (1 x in Wilhelmshaven) gebaut. |
U |
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V |
Verbunkerte
Luftschutzkellereingänge: An
vielen LS-Kellern befanden sich außen an der Gebäudefassade,
meist zur straßenabgewandten Hausseite hin betonierte oder gemauerte
Schutzbauwerke. Hinter diesen Bauwerken befand sich ein Einstieg in
den LS-Keller. So konnte auch von außen der Keller von Schutzsuchenden
betreten werden, oder der Einstieg konnte Rettungsmannschaften bei einer
eventuellen Treppenhausverschüttung den Weg in den Keller weisen.
Gleichzeitig wurden diese Zugänge zum LS-Keller auch als Notausstieg
von innen heraus genutzt. |
W |
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X |
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Y |
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Z |
"Zellenbunker": Die Bunker wurden nicht aufgrund ihrer oft zahlreich vorhandenen Raumzellen im Inneren "Zellenbunker" genannt. Der Begriff stammt im eigentlichen Sinne von den Siedlungen in denen sie standen selbst, welche in der NS-Zeit als "Siedlungszellen" bezeichnet wurden. In Wilhelmshaven gab es, wie auch in anderen Städten, mehrere Bunker, welche diese Bezeichnung trugen. Der "Zellenbunker" Mariensiel stellt hierbei ein Beispiel des Raumes Wilhelmshaven dar. Zerschellerplatte: Als Zerschellerplatte wird die eckige bis ringförmige Betonplatte mit einer Tiefe von einem bis drei Metern bezeichnet, welche eckige Luftschutzhochbunker und auch Luftschutztürme am Fundament umlaufend aufweisen. Die Zerschellerplatte steht in keiner direkten Verbindung mit der Fundamentplatte des Bunkers (Zwischenraum oft circa 40 cm). Sie sollte ein Unterschießen des Bunkers durch nahen Bombeneinschlag verhindern und so ein Kippen des Bauwerkes oder eine Rissbildung im Bunkerkörper verhindern. Die Tatsache, dass keine Verbindung zum eigentlichen Fundament besteht, sollte die Pufferwirkung verstärken. Zerschellerplatten besaßen meist eine Breite von circa 10 Metern und eine Tiefe von 1,50 bis 2,00 Metern. Der Beton soll unbewehrt gewesen sein. Bei kleineren LS-Anlagen, wie zum Beispiel kleinen Rundbunkern, bestand eine Verbindung zwischen Fundamentplatte und dem oft bis zu einem Meter herausragenden Betonplattenkranz, so dass man für die gesamte Betonplatte den Begriff Fundamentplatte anwenden kann. Bei derartig kleinen Bauwerken brauchte die Platte nicht mehr als einen Meter als Schutzzone herausstehen, da durch die geringe Höhe des Bauwerkes ohnehin nicht die große Gefahr eines Kippens durch Unterschießen bestand. Auch war die Tiefe des Fundamentes oft nicht stärker als einen halben Meter. |
wird fortgesetzt
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