Wilhelmshaven

 

 

Im Jahre 1383 errichteten Seeräuber unter Leitung von Edo Wiemken im Gebiet des heutigen Stadtteiles Siebethsburg eine Burganlage, welche zunächst "Edenburg" und später dann "Siebethsburg" hieß. Heute noch sind die Grundmauern der Burganlage im gleichnamigen Stadtteil vorhanden. Sie wurde im Jahr 1433 zerstört. Straßennamen bekannter Seeräuber und friesischer Häuptlinge im Wilhelmshavener Stadtteil "Siebethsburg" zeugen von einer turbulenten Seeräubervergangenheit. Im Jahre 1848 strebte Preußen unter dem Befehl vom Prinzen Adalbert den Aufbau einer eigenen Kriegsflotte an. Die Idee eines preußischen Hafens an der Nordsee kam der oldenburgischen Regierung wegen der angezielten Optimierung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse im Norden des Großherzogtums sehr gelegen. Der Abschluss des Jade-Vertrages am 20. Juli 1853 zwischen dem Königreich Preußen und dem Großherzogtum Oldenburg vereinbarte die Abtretung von ca. 300 Hektar oldenburgischen Gebietes. Auf diesem Gebiet beabsichtigte Preußen den Aufbau einer Marinegarnison. Am 17. Juni 1869 schließlich wurde von König Wilhelm I. von Preußen der Hafen eingeweiht und dieser gab der gleichzeitig entstandenen Siedlung seinen Namen. Im Jahre 1873 wurde Wilhelmshaven um ca. 110 Hektar vergrößert und bekam am 4. August desselben Jahres die Stadtrechte zugewiesen. Im oldenburgischen Gebiet entstanden in Wilhelmshavens Nachbarschaft die Gemeinden Heppens, Bant und Neuende, welche sich dann im Jahre 1911 zur Stadt Rüstringen vereinigten. Am 1. April 1937 erfolgte der Zusammenschluss der Städte Wilhelmshaven und Rüstringen zur Stadt Wilhelmshaven. Die Stadtverwaltung bekam nun ihren Sitz im 1929 vom Hamburger Architekten und Klinkerbaumeister Fritz Höger für Rüstringen erbauten Rathaus. Aufgrund der Eingemeindung weiterer Bezirke im Stadtnorden wurde Wilhelmshaven 1938 zur Großstadt.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Wilhelmshaven für 500000 Einwohner projektiert. Neue Stadtteile sollten entstehen, der Kern Wilhelmshavens sollte nach Westen verlegt werden. Mehrere Kriegsschiffe wurden auf der Werft in Wilhelmshaven erbaut. Eine gewaltige neue Kriegsmarinewerft, die so genannte Nordwerft, sollte erschaffen werden. Die meisten dieser Pläne wurden jedoch nicht verwirklicht. Während des Zweiten Weltkrieges vernichteten über 100 Luftangriffe zu mehr als zwei Dritteln die Stadt. Besonders schwere Schäden richteten sie in Tonndeich, Heppens und Teilen der Wilhelmshavener Südstadt an, welche architektonisch nach dem "Berliner Vorbild" gestaltet worden war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchten die Verantwortlichen, für Wilhelmshaven eine neue Identität zu finden, welche die Jadestadt in Zukunft eigenständig und frei von einseitigen, militärischen Ambitionen entwickeln sollte. Die Wirtschaft und besonders die industrielle Entwicklung wurde für Wilhelmshaven als wichtig angesehen. Im Jahre 1957 wurde der Ölhafen gebaut. Vermehrt wurden private Industrieunternehmen aus Mitteldeutschland und den Ostgebieten in Wilhelmshaven angesiedelt.

Wer mehr über Wilhelmshavens Geschichte erfahren möchte, möge das Stadtarchiv Wilhelmshaven, Rathausplatz 10, 26382 Wilhelmshaven, besuchen. Dort findet sich eine Fülle interessanter Informationen über die Historie dieser Stadt.

 

Ostfriesische Halbinsel

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