LS-Kellerfensterschutzblöcke

Vor die Luftschutzkellerfenster wurden, sofern keine gesonderte Stahlklappe vorhanden war, wie auf der Skizze dargestellte Betonblöcke als Druckschutz im Falle einer Nahdetonation gesetzt. Nach dem Krieg lagen diverse dieser Blöcke im Wilhelmshavener Stadtgebiet noch für einige Zeit vor den Häusern.

Beispiele massiver Blöcke:

Die verfüllte Ösenmulde, die Haken / Ösen werden noch vorhanden sein...

Eine nicht abgerundete Form der Schutzblöcke in massiver Bauweise ist noch heute zahlreich auf dem Gebiet des Rüstringer Berges zu finden. Hier befand sich ehemals die schwere Flakstellung Raederschleuse Nord. Mit der Flakstellung haben die Blöcke allerdings nichts zu tun. Sie wurden sehr wahrscheinlich aus dem Stadtgebiet und Werftgebiet zusammengetragen und hier bei der Errichtung des Rüstringer Berges für die (etwas zweifelhafte) Optik abgeladen. Alle Transporthakenmulden / Ösenmulden wurden aus Sicherheitsgründen (Verletzungsschutz / Stolperschutz spielender Kinder) mit Teer ausgefüllt.

Weitere Beispiele massiver Blöcke:

Beachte die Hervorhebungen an den Unterseiten der Betonklötze...

Ein Transporthaken...

Auf dem Gebiet der ehemaligen geplanten Nordwerft (im Bereich heutiger Lüneburgkai) befindet sich noch heute ein ganzer Stapel dieser wiederum zum Rüstringer Berg leicht abgewandelten Blöcke. Hier sind auch die Transporthaken / Ösen (hier ohne Mulde) ersichtlich. Die Unterkante der Klötze ist interessant. Dort befindet sich jeweils eine Hervorhebung, welche genau in genormte Kellerfenster passte. So bildete sich beim Vorsetzen (beziehungsweise Einsetzen) des Blockes ein besserer Verbund.

Nachtrag 12.02.12: Die Blöcke wurden mittlerweile entfernt.

Wir gehen bei beiden Standorten davon aus, dass die Objekte sehr wahrscheinlich den von uns beschriebenen Zweck hatten. Das Gewicht jeweils eines Blockes wird auf circa 500 Kilogramm geschätzt. Die Blöcke konnten nur mit Lastenhebern transportiert und abgeladen werden. Diese Blöcke werden jedoch nicht vor den Fenstern normaler Keller von Mehrparteienwohnhäusern positioniert worden sein. Nach Hinweisen sollen die Blöcke dieser extrem massigen Dimension im militärischen Sektor im Luftschutzbereich von Kasernen und Werftbetrieben der Stadt Wilhelmshaven eingesetzt worden sein. Es existieren aber auch Hinweise, dass die hier abgebildeten Blöcke zum Bau von Kaianlagen genutzt worden sein sollen, oder dass sie die Verankerungsfundamente von Bojen im Fahrwasser darstellen. Sollte sich einer dieser Hinweise als richtig herausstellen, wird hier natürlich sofort korrigiert werden. Wer hat Infos dazu? Die Blöcke für zivile LS-Keller waren kleiner dimensioniert. Zwei Fotobeispiele der inzwischen vollkommen aus dem Stadtbild verschwundenen, zu hunderten produzierten Kleinblöcke:

Ein nach dem Krieg als Zaunpfahlersatz im Bereich der Flakstellung Kirchreihe aufgestelltes Teilstück eines derartigen Blockes...

Zwei liegende Blöcke...

Dieses Objekt mittig rechts direkt vor dem Kellerfenster eines der zerstörten Häuser Banter Weg Ecke Bremer Straße wird wahrscheinlich einer der kleineren Blöcke gewesen sein.

Osnabrück:

Baugleiche Blöcke befinden sich noch heute zu einer Treppe umfunktioniert an einem ehemaligen LS-Keller in der Straße "Am Kirchenkamp":

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