Der Zombeck-Turm

- Eine Kurzvorstellung -

 

Luftschutztürme der Bauart Zombeck wurden nach ihrem Konstrukteur Paul Zombeck benannt und hatten laut Patent (Nummer: 685139/01.05.1937 in Dortmund) eine schneckenförmig nach oben laufende Spiralrampe im Inneren. Der Notausgang war meist 90 Grad nach rechts des Haupteinganges circa eineinhalb Meter höher eingelassen. Oft befand sich der Notausgang auch 180 Grad versetzt auf der entgegengesetzten Seite des Turmkörpers. Dieser befand sich in einer Höhe von circa vier Metern über der Erdgleiche. Eine Holztreppe stellte dort die Verbindung zwischen Ausgang und Erdgleiche dar. Der Haupteingang selbst lag oft circa einen Meter höher als die Erdgleiche in Linie der dahinter befindlichen nach oben laufenden Rampe. Zombecktürme waren meist in ihrer äußeren Hülle nur aus Stampfbeton gebaut worden oder aber das Baumaterial war äußerst spärlich stahlbewehrt. Das Innere, wie zum Beispiel die Spiralebene konnte aber durchaus eine standardisierte Bewehrung aufweisen. Türme entstanden unter anderem in Wilhelmshaven, wo noch heute...

...an der heutigen Rheinstraße eine halbgesprengte Ruine zu sehen ist und in Hamburg. Die Luftschutztürme wurden meist noch vor Kriegsbeginn oder spätestens bis Ende 1940 vor Inkrafttreten des "Sofortprogrammes" errichtet, da mit diesem Bauprogramm Priorität auf modifiziertere Luftschutzbaustruktur gesetzt wurde. Zombecktürme wurden für den Selbstschutz, sowie auch für den Werkluftschutz in verschiedenen Bauvarianten errichtet.

Die Zombecktürme waren meist mit einer weinroten Verklinkerung verblendet um so eine bessere Integration in das allgemeine Bebauungsumfeld zu erreichen. In der Mitte des Turmkörpers beziehungsweise des Rampenbereiches befanden sich in der hohlen Mittelsäule Aborträume und andere Nebenzellen. Oft wurden auf der Rampe an der inneren Turmwand Sitzbänke aufgestellt. Durch die Neigung der Bänke war ein längeres Platznehmen jedoch oft beschwerdevoll, woraufhin später oft eine Modifizierung einzelner Sitzbankelemente in das horizontale Lot vorgenommen wurde. Interessanterweise wurde das Patent Zombeck auch für Treppenhäuser regulärer Hochbunkeranlagen genutzt, wie dies noch heute am Beispiel des Treppenhausturmes an der Südostecke des Hochbunkers Braunschweig / Madamenweg zu erkennen ist.

Luftschutzbunker Madamenweg in Braunschweig

Nachtrag 06 / 12: Umbau des Hochbunkers zum Wohnhaus

 

 

Links: Letzter erhaltener Zombeckturm Wilhelmshavens / Rechts: Zombeckturm in Hamburg

Links: Zombeckturm in Hamburg / Rechts: Zombeckturm in Hamburg

Zwei Zombecktürme im norwegischen Trondheim auf dem Gelände der ehemaligen U-Boot-Bunkeranlage

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www.luftschutzbunker-wilhelmshaven.de