Auch über www.luftschutzbunker-flensburg.de zu erreichen.

Bunker in Flensburg

Bunker in Flensburg Seite 1

Unser herzlicher Dank gilt unter anderem Peter und Torsten für die Aufnahme der folgenden Fotos aus Flensburg und der Ermöglichung für uns, sie hier bereitzustellen.

 

Obwohl Flensburg schon 1938 zur luftgefährdeten Stadt 1. Ordnung deklariert worden war, setzte der Bunkerbau hier jedoch erst ziemlich spät und zudem spärlich ein - im Jahre 1943. Es wurde seitens der Stadt versucht, durch den Bau von Luftschutzstollen, unter anderem in die Hänge der Flensburger Förde, eine Aufnahme (und somit finanzielle Bezuschussung) in das "Sofortprogramm" zu erfahren. Am Kriegsende standen den Flensburger Bürgern 4 mehr oder weniger vollendete bombensichere LS-Stollen und neben 3 Tiefbunkern 3 LS-Türme und (mindestens) 4 Hochbunker zur Verfügung, wovon jedoch allesamt in die Zuständigkeit der Kriegsmarine / Wehrmacht / Werkluftschutz fielen. Jedoch wurde auch den Zivilisten zum Kriegsende Zutritt in die meisten militärischen LS-Anlagen gewährt. Einige Bunker, insbesondere in Mürwik, blieben aber bis Kriegsende für Zivilisten gesperrt.

Flensburg blieb das Schicksal der Zerbombung im Gegensatz zu anderen norddeutschen Städten wie Wilhelmshaven, Hamburg, Kiel und Emden zum größten Teil erspart.

Die ehemalige Marine-Sportschule Flensburg-Mürwik. Hier befand sich die letzte deutsche Reichsregierung / Aufnahme vom 27.06.10.

Mindestens folgende bombensicheren LS-Anlagen wurden in Flensburg bis zum Kriegsende errichtet / begonnen und lediglich geplant:
Bezeichnung (HB=Hochbunker / TB=Tiefbunker / ST=Stollen):
Stockwerke:
Fassungsvermögen (Personen):
Status:

1. Appenrader Straße / Halkettstraße / Michelsenstraße ST nicht gänzlich vollendet

Selbstschutz

1
6510
vorhanden

2. Brauereiweg / Marinewerkhalle HB

Kriegsmarine

Brauereiweg 11 oder 12 ?

1
?
entfernt

3. Brauereiweg HB / TB ?

Kriegsmarine

Brauereiweg 11 oder 12 ?

?
?
?

4. Fahrensodde ST unter Bereich "Mützelburglager"

Kriegsmarine

1
500
vorhanden / verfüllt

5. Harrislee / Standortübungsplatz Nord HB / TB ?

Wehrmacht / Heer ?

?
?
?

6. Harrislee / Standortübungsplatz Süd HB / TB ?

Wehrmacht / Heer ?

?
?
?

7. Jägerslust HB / TB ?

?

?
?
?

8. Johanniskirchhof TB

Selbstschutz

1
160
vorhanden / Parkhaus / Tiefgarage Handwerkskammer Flensburg

9. Kielseng I HB in Hang eingebaut

kann auch als Stollen bezeichnet werden

Kriegsmarine

1
300
vorhanden / steht zum Verkauf

10. Kielseng II HB in Hang eingebaut

kann auch als Stollen bezeichnet werden

Kriegsmarine

1
wohl 300
vorhanden / vermietet

11. Kriegsmarinelazarett Mürwik / später Klinik Ost / südlich Kelmstraße HB *

Kriegsmarine / OP-Bunker / Lazarettbunker

? / wohl 5
?
nicht fertig gestellt, Herbst 1944 nur Baugrube östlich des Gebäudes ausgehoben, Grube später beseitigt

12. Lange Reihe / Weiche HB / TB ?

?

?
?
?

13. Löhmannschule / Schulze-Delitzsch-Straße TB

Selbstschutz

1
?
vorhanden

14. Marineschule Mürwik / Nachrichtenschule HB T 750 wohl Marineleitstelle

Kriegsmarine

3
750

vorhanden / teilentfestigt / überbaut

Bunker steht mittlerweile (wohl zum zweiten Mal seit seiner Umgestaltung) wieder zum Verkauf

15. Marineschule Mürwik / Hauptgebäude HB T 750

Kriegsmarine

3
750
nach dem Krieg teilentfestigt / entfernt

16. Marineschule Mürwik / "Memellager" HB T 750

Kriegsmarine

3
750
vorhanden / gesprengt / überschüttet

17. Marineschule und Marinestützpunkt Mürwik / Osbektal ST

Kriegsmarine

1
1000
gesprengt / zugeschüttet

18. Marinestützpunkt Mürwik / Osbektal HB wohl Marineleitstelle

Kriegsmarine

1
?
gesprengt / Ruine

19. Marinestützpunkt Mürwik / Osbektal HB Pumpwerksbunker

Kriegsmarine

1
-
vorhanden

20. Marinestützpunkt Mürwik / Osbektal HB Trafobunker

Kriegsmarine

1
-
vorhanden

21. Museumsberg / Nordergraben ST

Selbstschutz

1
?
vorhanden

22. Neue Werft HB Zombeckturm

Werkluftschutz

Spirale
500
entfernt

23. Ölbunker Volkspark HB / TB ?

?

?
?
?

24. Osterallee / Schottweg ST

Selbstschutz

1
?
?

25. Parkstraße / heute Swinemünder Straße / Marinestützpunkt Mürwik HB / TB ? Langbunker

Kriegsmarine

1
?
wohl 2010 / 2011 entfernt

26. Pilkentafel / St. Jürgen-Straße ST

Selbstschutz

1
3940
vorhanden

27. Schiffbrücke / Norderfischstraße HB / wohl nur in Planung gewesen

Selbstschutz

?
1000 geplant
-

28. Schloßstraße / Marientreppe ST nicht gänzlich vollendet

Selbstschutz

1
3150
vorhanden

29. Schloßwall (Am Schloßwall) / Turnierplatz TB

Ursprünglich im Verbund (Verbindungsgang) mit ST Schloßstraße / Marientreppe

Selbstschutz

1
?
vorhanden, nach dem Krieg für den Zivilschutz hergerichtet

30. Torpedoregler / Marinestützpunkt Mürwik HB

Kriegsmarine

2
?
vorhanden / Lager

31. Torpedostraße / Marinestützpunkt Mürwik HB

Kriegsmarine

1
400
vorhanden / gesprengt / Ruine

32. Torpedostraße / Gebäude 12 / Marinestützpunkt Mürwik HB / TB ?

Kriegsmarine

?
?
?

33. Torpedostraße / Gebäude 13 / Marinestützpunkt Mürwik HB / TB ?

Kriegsmarine

?
?
?

34. Torpedostraße / Gasflaschenregler / Marinestützpunkt Mürwik HB / TB ?

Kriegsmarine

Ist Torpedoregler / Marinestützpunkt Mürwik gemeint ?

?
?
?

35. Trollseelager I HB Zombeckturm

Werkluftschutz

Spirale
500
vorhanden / entfestigt / kulturell genutzt

36. Trollseelager II HB Zombeckturm

Werkluftschutz

Spirale
500
vorhanden / entfestigt / kulturell genutzt

37. Umspannstelle / Gebäude 26 / Marinestützpunkt Mürwik HB

Kriegsmarine

1
-
vorhanden

38. Unterlangberg HB / TB ?

?

?
?
?

39. Wasserwerk / Ostseebad ST nicht gänzlich vollendet

Werkluftschutz

?
300
vorhanden / Lager

40. Weiche / Fliegerhorst HB / TB ? Telefonschaltstelle

Luftwaffe

?
?
?

41. Weiche / Fliegerhorst TB Sanitätsbunker

Luftwaffe

1
?
?

42. Werftstraße HB

Werkluftschutz

Ist Werftbunker 1400 Werftstraße 24 / Flensburger Werft gemeint ?

3 ?

1200 ?

entfernt

43. Werftstraße 24 / Flensburger Werft HB / Werftbunker 1400

Kriegsmarine (Werkluftschutz)

4
1400
nach dem Krieg entfestigt / entfernt

* Interessant: Im Kriegsmarinelazarett Gotenhafen (heute Gdingen) an der damaligen Stettiner Straße sollte Ende 1943 ein Lazarett-Hochbunker errichtet werden. Es gab zwei Planentwürfe (A und B). Der eine - A - sah einen nahezu baugleichen Hochbunker zu demjenigen im ehemaligen Kriegsmarinelazarett Kiel-Hassee an der Fröbelstraße vor (der dortige Bunker wurde gebaut und existiert - entfestigt - noch heute). Der andere Entwurf - B - wiederum sah einen nahezu baugleichen Bunker zu demjenigen im ehemaligen Kriegsmarinelazarett Sanderbusch vor. In Gotenhafen am dortigen Lazarett wurde allerdings das Bunkerbauvorhaben nicht mehr realisiert. Hier am Kriegsmarinelazarett Flensburg-Mürwik sollte ebenfalls ein Bunker - wohl annähernd baugleich zum Objekt in Sanderbusch (ein vorliegender Riss des Erdgeschosses gleicht dem des Bunkerplanentwurfes B Gotenhafen und somit nahezu dem Aufbau des Sanderbusch-Bunkers) - erbaut werden. Hier kam man nicht mehr über den Aushub für das Fundament hinaus. - Man kann also von einer (zumindest geplanten) Minibauserie bezüglich des Bunkers Sanderbusch zusammen mit den Vorhaben in Gotenhafen und Flensburg-Mürwik sprechen.

Tabelle auf Extraseite hier

 

Blick auf Flensburg, links ganz klein mit blau gestrichener Kuppel zu erkennen einer der beiden LS-Türme Trollseelager...

 

Nachfolgend einige Aufnahmen vorhandener und bereits entfernter LS-Anlagen aller Bauformen in Flensburg / splitter- und trümmersicher bis bombensicher / wird fortgesetzt :

 

I. Zwei LS-Türme der Bauart Zombeck am Trollseelager in Flensburg

(Ein dritter Zombeck-Turm / "Neue Werft" / befand sich unweit nordöstlich dieser beiden Türme, wurde aber in der Nachkriegszeit beseitigt)

Turm 1 Trollseeweg:

Hinten Turm 1, vorne Turm 2 Steinstraße:

Quelle d.f. Bildes: "Chris"

Im Jahre 2012 ist die hier im Unterbereich vom Turm ansässig gewesene Discothek (nach Hinweisen eventuell durch eine Verpuffung) zerstört worden.

 

II. Splittersicherer Erdschutzraum Kelmstraße nahe der Marineschule Mürwik in Flensburg

Das Bauwerk wird nach uns vorliegendem Bildmaterial um 1943 / 1944 errichtet worden sein. Nach dem Krieg wurde es entfestigt, der vor dem Eingang gesetzte Splitterschutzvorbau entfernt und durch einen anderweitigen Vorbau ersetzt. Später wurde es zu einer öffentlichen Toilette umfunktioniert. Die Mauerwerksverblendung stammt aus Nachkriegszeiten. Heute ist die Anlage ungenutzt.

Aufnahmen vom 13.10.12:

 

III. Pumpwerksbunker nahe der Marineschule Mürwik in Flensburg

Dieser Pumpwerksbunker stellte zusammen mit dem zugehörigen, in unmittelbarer Entfernung befindlichen Brunnen ("Kaiser-Wilhelm-Brunnen") im Kriege die Wasserversorgung der nahen Marineanlagen sicher.

 

IV. Die Truppenmannschaftsbunker in Flensburg

Lange wurde diskutiert. Im luftschutz-bunker.de-Forum wurde lebhaft geschrieben. Auch hier wurde etwas zum Thema beigetragen unter unserer T 750-Rubrik. Drei Truppenmannschaftsbunker 750 sind in Flensburg auf dem Gebiet der Marineschule und der Marinefernmeldeschule errichtet worden. Die Angaben beziehen sich unter anderem auf die "Foedrowitzliste", einer vor einigen Jahren separat veröffentlichten Liste neben dem Nachschlagewerk "Bunkerwelten" vom Autor M. Foedrowitz. Ein interessierter Leser dieser Seite hat nun zunächst einige Fotos des in der Liste als "Ruine" bezeichneten Bunkers auf dem Gelände der nach 1945 geschaffenen Fernmeldeschule (im Krieg Marine-Nachrichtenschule) gemacht. Dieser Bunker soll im Krieg eine Marineleitstelle beherbergt haben und bot natürlich auch den Marinesoldaten Schutzplätze. Wir sind fast "vom Glauben abgefallen", als wir die Fotos gesehen haben. In dieser Hinsicht hat sich die Foedrowitzliste vollends bestätigt, wir sind aufgrund der dort vorhandenen Daten (Marine, 3 Geschosse, beschriebene Höhe, Belegungszahl) vom T 750 ausgegangen. Der Verdacht war richtig.

 

Weitere Informationen auf:

IV.1. T 750 an der Mürwiker Straße / Marine-Nachrichtenschule Mürwik in Flensburg

Eingang und Gelände der ehemaligen Nachrichtenschule:

Aufnahmen vom 27.06.10

 

Eine Einstiegsimpression:

Annäherung an den Bunker. Zu erkennen ist schon der typische T 750-Lüftungsturm...

Die Umzäunung des Sicherheitsbereiches. Der Bunker scheint stark umwachsen zu sein, zu sehen ist jedoch der typische Schutzvorbau!

Wilder Bewuchs und dahinter ein T 750...

Weiter (nur bei Seitenaufruf über www.bunker-whv.de / www.luftschutzbunker-wilhelmshaven.de)

Bunker in Flensburg Seite 1

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